Armamputation

Armprothetik

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Vincent Systems

Auf Wunsch des LVampNRW wurden durch Hr. Dr. Stefan Schultz (CEO) die Türen der Vincent Systems GmbH (Hersteller von Prothesenhänden) in Karlsruhe für eine außerordentlich interessante und aufschlussreiche Firmenvorstellung geöffnet.
So konnte sich der LVampNRW ein umfassendes Bild zur möglichen prothetischen Versorgung der oberen Extremitäten mit den Systemen der Vincent Systems GmbH machen.
In einer abschließenden Frage-Antwort Runde wurde nochmals die Thematik einer proth. Versorgung der oberen Extremität analysiert und erste Optimierungsvorschläge erstellt.
Die Zukunft der proth. Versorgung im Zusammenspiel der Akteure – Hersteller, Kostenträger, Leistungserbringer und Anwender – bleibt spannend, in der Hoffnung, das jeweils richtige proth. Passteil aus dem Pool der Angebote herauszufinden.

Logo TASKA
Korrin Barrett mit einer TASKA Hand

Das Unternehmen TASKA

Der Gründer Mat Jury begann die Geschichte von TASKA 2010 in seiner Garage in Wellington, Neuseeland. Er arbeitete unermüdlich in den Abendstunden und an den Wochenenden, um die Probleme mit der Flexibilität und Fragilität zu lösen, die zu dieser Zeit jede myoelektrische Hand auf dem Markt plagten.

Auf der Grundlage von Erkenntnissen internationaler Experten, Orthopädietechniker und Nutzer gelang Mat schließlich der Durchbruch und er entwickelte die Technologie, die dem flexiblen Handflächendesign der TASKA Hand zugrunde liegt. Das Produkt entwickelte sich weiter und das Team wuchs mit Mat. Heute ist TASKA ein multinationales Unternehmen mit über 60 Teammitgliedern, die in fünf Ländern arbeiten.

Seine Vision: Menschen mit Amputationen zu helfen, mehr alltägliche Aktivitäten selbstbewusst auszuführen.

Die TASKA Hand hat sich den Ruf erworben, die robusteste myoelektrische, multiartikulierende Hand auf dem Markt zu sein – und die einzige mit der HydroSeal Waterpoofing Technology. Sie hat Mat und seinem Team eine Reihe von Innovationspreisen eingebracht und – was am wichtigsten ist – das Leben von Anwendern auf der ganzen Welt verändert.

Die TASKA Hand

Die TASKA Hand ist eine alltagstaugliche Handprothese für den ganzen Tag, die den Anwendern die Robustheit und Vielseitigkeit bietet, die sie brauchen, um ihr tägliches Leben besser zu meistern. Die TASKA Hand verfügt über intelligentere Griffe, natürliche Bewegungsmuster und ein Schnelltrennungssystem, die zusammen eine einfachere, intuitivere Benutzererfahrung ermöglichen. Die neueste TASKA CX Hand, vollgepackt mit allen Funktionen, die man von einer TASKA Hand erwarten kann, ist unsere bisher kleinste, schnellste und stärkste Hand.

Die MyTASKA App bietet den Nutzern einen einfachen Zugang zu anpassbaren Einstellungen und Griffen für ihre TASKA Hand direkt auf ihrem mobilen Gerät. Mit ihr können sie ihre Griffe hinzufügen, entfernen und neu anordnen, um eine Konfiguration zu erstellen, die am besten für sie funktioniert.

Buchvorstellung

Anwender- Trainingsprogramm für Vincent Evolution/Vincent Systems und andere Elektrohände

Mit einer Roboterhand zurück ins Leben
Leitfaden der rehabilitation in den Alltag/die Berufstätigkeit nach Amputation der oberen Extremität aus Sicht einer selbst betroffenen Krankenschwester im Operationsdienst.

Ein Buch, welches Aufklärungsarbeit für Patienten vor und direkt nach Amputation leistet, um ihnen auf ihrem zunächst unklaren, zukünftigen Weg in Alltag und Berufsleben Hilfestellung zu bieten.

Es richtet sich aber gleichermaßen auch an all die Therapeuten, Orthopädietechniker und an das medizinische Fachpersonal, um sie durch ein bildlich dargestelltes Anwendertrainingsprogramm in ihrer Arbeit zu unterstützen.

Impressum:
Herausgeber und Verlag
Britta Meinecke-Allekotte, Krengelstraße 34c, 46539 Dinslaken

Bestellung über E-Mail: b-meinecke@t-online.de
ISBN: 978-3-00-066024-5
Preis: 32,80

Steckbrief

Mein Name ist Britta Meinecke -Allekotte. Ich bin 56 Jahre alt, verheiratet, habe einen 16 jährigen Sohn und wohne in Dinslaken.
Im November 2017 kam es bei meiner Arbeit als Operationsschwester, beim Entladevorgang eines Instrumentensiebes aus einem Dampfsterilisator, zu einem technischen Defekt an dem Sterilgutaufbereiter.
Unter der Diagnose schweres Kombinationstrauma bestehend aus thermischer Verletzung mit Temperaturen um die 120 Grad Celsius, und massiven Quetschungen der Hand und des linken Unterarmes bin ich in dem BG Klinikum in Duisburg behandelt worden.
Nach 6 Wochen Erhaltungsversuch gab es für mich wahlweise nur die Option des Handerhaltes mit Erreichung einer Restfunktion, die allenfalls in einer Beihand bestehen würde, also einer funktionslosen Teilhand, oder aber einer Unterarmamputation mit späterer myoelektrischer Prothesenversorgung.

Höchste Priorität bei meiner Entscheidungsfindung hatte neben einer reibungslosen Alltagsbewältigung, die berufliche Wiedereingliederung in meinen Beruf als Operationsschwester.

Nach der Entscheidung für eine Amputation habe ich eine 7 monatige berufsorientierte Rehabilitation in der hausinternen Operationsabteilung des BG Klinikums Duisburg in Form einer EAP-Arbeitsbelastungserprobung durchlaufen. Intensives Prothesentraining zur Automatisierung der Tätigkeiten als Operationsschwester, aber auch der Alltagsbewegungen.

Meine erste Prothese hat den Anforderungen nicht standgehalten, erst der Wechsel zu einer anatomisch geformten Prothesenhand war für meinen Kombinationsanspruch aus Fein – und Grobmotorik ausreichend.

Durch die große Unterstützung meines behandelnden Arztes, meines Orthopädietechnikunternehmens und des Prothesenherstellers ist es mir gelungen nach 1,5 Jahren wieder in Festanstellung als Operationsschwester tätig sein zu können.

Ehrenamtlich begleite ich die Funktion des Peers und übernehme nebenberuflich das Prothesengebrauchstraining bei meinem Orthopädietechniker. Hier entwickele ich eigene Trainingskonzepte und griffspezifische Nachschlagewerke.

Die Erstellung und Veröffentlichung meines Buches Anwendertrainingsprogramm für Vincent Evolution/ Vincent Systems und andere Elektrohände rundet zur Zeit mein Aufgabenspektrum ab. Es stellt einen Leitfaden der Rehabilitation in Alltag/ Berufstätigkeit nach Amputation der oberen Extremität dar. Es soll nicht nur Aufklärungsarbeit für Patienten darstellen, es richtet sich gleichermaßen auch an Therapeuten, Orthopädietechniker und medizinisches Fachpersonal, um sie durch ein bildlich dargestelltes Anwendertrainingsprogramm in ihrer Arbeit zu unterstützen.

Ich bin einen sehr geradlinigen Rehabilitationsweg gegangen und freue mich darüber, dass ich beweisen konnte, dass eine berufliche Rehabilitation auch in sehr schweren Fällen möglich ist und hoffe anderen Betroffenen mit meiner Geschichte Mut machen zu können.
Trotzdem darf niemals vergessen werden, welchen Herausforderungen ein amputierter Mensch ausgesetzt ist. Die Tatsache, statt mit differenziert betrachteten 1000 Griffen der gesunden Hand, mit maximal 14 Griffen ohne Sensibilität durchs Leben zu gehen, ggf. zusätzlich den Verlust von Ellenbogen und Schultergelenk ausgleichen zu müssen, gleicht den Anforderungen eines Hochleistungssportlers.

Steckbrief

Name: Stefanie Dietrich
Alter: 37
Wohnort: NRW
Erlernter Beruf: Pferdewirtschaftsmeisterin
Amputiert seit: 2018

Training:

Durch 2x wöchentliche Ergotherapie versuche ich noch besser mit der Prothese umgehen zu können. Vom Becher halten, über Schuhe binden und Linkshänder Training bis hin zur Narbenbehandlung wurde und wird hier einfach alles beübt.

Physiotherapie ist für mich aber mindestens genauso wichtig. Dysbalancen in der Muskulatur oder Überbelastungen der gesunden Seite werden dort zeitnah behandelt und weitgehend abgestellt. Des Weiteren hilft mir die Physiotherapie beim Aufbau und dem Erhalt der Schulter- und Oberarmmuskulatur. Auch Übungen zur besseren Ansteuerung des Muskels werden trainiert.

Grund der Amputation:

Ein Arbeitsunfall mit einem Pferd führte zu einer Amputationsverletzung am rechten Zeigefinger, einer Quetschung der Hand sowie einer Fraktur am Grundgelenk des rechten Mittelfingers. Aus dieser, relativ unspektakulären Verletzung entwickelte sich ein chronisches Schmerzsyndrom (sog. CRPS- Syndrom). Dies führte, zu einem, monatelangem Krankenhausaufenthalt und plötzlich zählten unzählige Schmerzmedikamente, Arztgespräche und Therapien zu meinem Alltag.
Nach ca. zwei Jahren Dauerbehandlung und Therapien entschied ich mich gemeinsam mit den behandelnden Ärzten zu einer Amputation. Ziel war es, zumindest einen Teil meiner Lebensqualität wieder zu erlangen. Dieses Ziel haben wir auch erreicht! Seit der Amputation kann ich weitgehend ohne Schmerzen und ohne Medikamente Leben.

Prothesenart:

Ich bin mit einer Oberarmprothese mit einem Dynamic Arm (Otto Bock) und einer Vincent Evolution 3 (Vincent Systems) versorgt.
Nach einer Erprobung der Bebionic Hand sowie der Vario Speed Hand kam ich mit der
Vincent Hand am besten klar und deshalb entschied ich mich für diese Versorgung.
Diese Versorgung ermöglicht es mir wieder alle Dinge des täglichen Lebens selbständig zu erledigen. Egal ob Essen gehen, Hausarbeit oder basteln, mit dem „Dynamic Arm“ und der „Vincent Hand“ ist für mich wieder alles möglich.

Training:

Durch 2x wöchentliche Ergotherapie versuche ich noch besser mit der Prothese umgehen zu können. Vom Becher halten, über Schuhe binden und Linkshänder Training bis hin zur Narbenbehandlung wurde und wird hier einfach alles beübt.

Physiotherapie ist für mich aber mindestens genauso wichtig. Dysbalancen in der Muskulatur oder Überbelastungen der gesunden Seite werden dort zeitnah behandelt und weitgehend abgestellt. Des Weiteren hilft mir die Physiotherapie beim Aufbau und dem Erhalt der Schulter- und Oberarmmuskulatur. Auch Übungen zur besseren Ansteuerung des Muskels werden trainiert.

Außerdem hilft mir ein permanenter Austausch mit anderen Prothesenträgern beim Erlernen neuer Dinge. Das effektivste Training ist jedoch die Prothese zu tragen und gewisse Dinge einfach zu probieren sozusagen „learning by doing“.

Ziele:

Meine Ziele sind z.B. eine noch genauere Steuerung der Prothese und eine Tätigkeit als Peer um anderen Betroffenen zu helfen.
Außerdem bin ich seit meinem Unfall im Parasport aktiv und hoffe, dass ich da zusammen mit meiner Trainingsgruppe noch den ein oder anderen Erfolg verbuchen kann.
Beruflich möchte ich in meinem neuen Job als Fachkraft für Arbeitssicherheit Fuß fassen und kann damit auch anderen Betroffenen zeigen, dass es trotz Schicksalsschlag immer weitergeht!

Steckbrief:

Mein Name ist Lara Wilkin, ich bin 31 Jahre alt und arbeite als „Wissenschaftliche Mitarbeiterin“ am Fachbereich Informationstechnik.
Während meines Masterstudiums kam es 2015 in der Ausübung meiner Tätigkeit als „Wissenschaftliche Hilfskraft“ zu einem Arbeitsunfall, bei dem ich auf nasser Fläche ausrutschte und mir meinen Arm so verletzte, dass sich in Folge dessen ein Kompartmentsyndrom bildete.

Eine verspätete Spaltung und die restlichen Behandlung waren leider nicht ausreichend, und so hatte ich nach einem ersten Operations-Marathon eine vier-monatige offene Wundheilung.
Mein gesamter Unterarm blieb von der Ellenbeuge bis zum Handgelenk extrem schmerzempfindlich und großflächig vernarbt; die Muskeln verkümmerten und meine Hand schloss sich kontrakt zur Faust. Der Arm war ständig hypersensibel, kalt und blau.

Keine Form der Therapie oder Behandlung half. Nachdem ich von 2 verschiedenen Ärzten auf die Thematik der Amputation angesprochen wurde, fing ich an mich damit zu beschäftigen. Mein Arzt gab mir den Ratschlag mich bei dem spezialisierten Orthopädietechnikbetrieb in Hiltrup „Orthopädie-Technik Münsterland (OTM)“ von Maik Pollmeyer zu informieren und mir alle Möglichkeiten und Grenzen aufzeigen zu lassen.
Maik antwortete sofort und ließ mich einen Termin mit seinem Fachbereichsleiter der Armprothetik – Andre Wohlatz – vereinbaren.
Schon bei unserem ersten Treffen fühlte ich mich menschlich und fachlich sehr gut aufgehoben und verstanden, und so kam es, dass ich seit 2018 bei den für mich allertollsten, herzlichsten und geschicktesten Orthopädietechnikern bin, die mir wirklich ans Herz gewachsen sind. Zu dieser Zeit ging es dann mit einem neuen Krankenhaus-Marathon weiter.
Ich bin mit einem großartigen privaten Umfeld gesegnet um zu wissen, dass ich niemals allein war / bin gab mir auch in den schlimmsten Momenten den Halt im Leben. Meine Mutter begleitete mich ebenso, wie mein Orthopädietechniker Andre von Termin zu Termin.

Heute betitele ich ihn liebevoll als meinen »Coach«.
Andre begleitete mich nicht nur auf meinen schwersten Wegen von Klinik zu Klinik, sondern half mir auch in meinem enttäuschenden Ärzte-Marathon die Zuversicht zu behalten, für meine Zukunft zu kämpfen und jetzt meinen Ehrgeiz zielgerichtet mit meiner neuen Hand einzusetzen. Einige Ärzte sagten, dass sie sich mit dem komplexen Bild nicht an den Arm trauen, dass ich ein zu seltener und schwieriger Fall sei; andere wollten mich noch höher auf die damals ohnehin schon für mich zu hoch dosierten Betäubungsmittel einstellen und dann gab es noch diejenigen, die mich gleich am Oberarm amputiert hätten und meinten, dass eine prothetische Versorgung fraglich sei.
Mein Vertrauen in das deutsche Gesundheitssystem war dahin.
Durch die Empfehlung eines weiteren Klinik-Arztes wurde ich nach Wien an den Experten undFacharzt für plastische und rekonstruktive Chirurgie / den Leiter des Christian-Doppler-Labors für die Wiederherstellung von ExtremitätenfunktionenHerrn Professor Dr. Aszmann verwiesen. Dort wurde ich das erste Mal wirklich gründlich von einem großartigen interdisziplinären Expertenteam begutachtet und es wurde prognostiziert, dass ich noch ein gutes Stück des Unterarmes behalten können würde und dass ich eine Prothese werde tragen können. Nur leider war das nicht im Sinne der Deutschen Bürokratie. Es zog sich endlos und mein Arm verschlechterte sich zunehmend. Offene nekrotische Stellen sich bildeten sich, die Schmerzen waren auf einem Höchstpunkt! Ich konnte nicht mehr auf die Bürokratie warten und tat das für mich einzig Richtige, indem ich mich von dem Menschen operieren ließ, zu denen ich das erste Mal seit Jahren wieder bedingungsloses medizinisches Vertrauen aufbauen konnte.

Und Professor Dr. Aszmann behielt Recht! Im Oktober 2019 wurde ich amputiert und schon im Januar darauf konnte ich die erste myoelektrische Prothesenhand alsTestversorgung tragen. Ich verdanke ihm und seinem Team mein zweites Leben! Es war der absolut richtige Weg und ich bin sehr glücklich, wenn ich auf meine Zukunft blicke!
Schon vor der Amputation konnte ich über Übungs-Elektrodenmyoelektrische Prothesenhände in Hiltrup und Wien für die Ansteuerung austesten. Neben Andre Wohlatz, waren auch Josefin Falke und Ursula Keuper mit für meine Allround-Versorgung (von der Beratung und Begleitung, der Prothetik über die technische Konfiguration, bis hin für die Kompressionsliner) mit an Bord. Natürlich ist das gesamte OTM-Team großartig, aber ihnen und Maik Pollmeyer möchte ich noch einmal ganz besonders von tiefstem Herzen danken. Meine erste Testversorgung war die „bebionic“, jetzt bin ich mit der Vincent Evolution V4 und einem Handgelenksdrehmotor versorgt – die für mich perfekte Hand mit einem idealen Zusammenspiel auf Feinmotorik und Griffstärke.

Ich bin nicht schmerzfrei, aber die Hypersensibilität wurde mir genommen und ich habe gelernt gut damit zu leben – es hilft meine Hand zu tragen.
Für mich war meine Prothese nie ein Fremdkörper, sie gehörte vom ersten Tag als mein neuer Arm / meine neue Hand zu mir und es wurde mein Ziel die Prothese so natürlich wie möglich in den Alltag zu integrieren.
Die Hand- / Augenkoordination trainiere ich mit Balancespielen und kleinteiligen Legotechnic Modellen mit mehreren tausend Einzelteilen.

Es ist von großem Vorteil im Alltag, dass meine Hand wasserbeständig ist und ich anhand der Vibration und des Sounds in etwa erkennen kann, welche Griffe ich blind ausführe.
Mit meiner Vincent-App kann ich die Zeit- und Schwellenparameter eigenständig anpassen und ebenfalls auch eigene Griffe programmieren. Um die Ansteuerung der Signale weiter zu üben lassen sich mittels der Myo-Signale spezielle digitale Tablett-Spiele von »Vincent Systems«, wie z.B. ein Autorennen steuern. Über die Zeit schulte ich selbstständig von links auf rechts um.

Nach der Amputation konnte ich meinen Master mit der Bestnote »1,0« (praktisch, theoretisch und mündlich) abschließen, habe einen großartigen Job mit noch großartigeren Arbeitskollegen am Fachbereich für Informationstechnik an der Fachhochschule Dortmund bekommen, in dem sich meine grafisch-visuelle / konzeptionelle-kommunikative Leidenschaft mit meiner Affinität zur Technik und Wissenschaft vereint. Letztlich gelang es sogar international in dem größten Wettbewerb der USA (NYX Marcom Awards) mit meiner Masterarbeit zum Lazarus Effekt einen vierfachen Sieg »2 x Grand Winner« (höchste Auszeichnung) und »2 x Gold Winner« gegen die weltgrößten Marken-Kampagnen, wie beispielsweise Ferrari, Disney, Microsoft oder Nike zu gewinnen. Das alles hätte ich ohne Dr. Aszmann, meinem Coach und OTM, meiner Familie und meine Freunden niemals geschafft und ich werde niemals meine Dankbarkeit so in Worte fassen können, dass es auch nur ansatzweise das widerspiegelt, was ich ausdrücken möchte. Ich bin ein positiver Mensch und daher weiß ich besonders zu schätzen wie viel Glück ich in meinem Leben habe.

Dieses zweite Leben möchte ich nutzen, um denen zu helfen, denen es damit nicht so gut geht.

An Euch Leser:

Lasst Euch niemals von jemandem einreden, dass Ihr etwas nicht könnt, nur weil Euer Gegenüber es sich mit seiner begrenzten Sichtweise nicht vorstellen kann! So einzigartig, besonders und wertvoll ein jedes Leben ist, so einzigartig sind auch unsere Wege / Geschichten und die Möglichkeiten anhand unserer Mittel und unserer Kreativität, uns ein absolut vollkommenes und glückliches Leben zu gestalten.
Hinterfragt, seid neugierig und offen, aber auch an den richtigen Stellen stur! Habt Ziele, seid dankbar und erkennt auch in jedem Rückschritt den Wert und das Wunder jedes noch so minimalen Vorschrittes. Habt keine Bedenken um Hilfe zu bitten oder aber auch etwas völlig Neues auszuprobieren und liebt Euch, wie Ihr seid.
Ich bin fest davon überzeugt das alles seinen übergeordneten Sinn in sich trägt, das wir an unseren Hürden wachsen – das Leben ist schön!